Produzentenbesuche 2018

Um uns der gründlichen Reinigung vom Verkaufsladen, Marktstand um vom Lager zu widmen, hatten wir Mitte Juli das Hauptgeschäft geschlossen.

Untätig waren wir aber in dieser verkaufstechnisch sehr ruhigen Zeit allerdings nicht… 2 Tage gehörten für einmal die Putzhandschuhe, Reinigungsschaum, Chavelwasser etc. zum allgegenwärtigen Arbeitsmaterial. Ebenso konnten vom Schreiner auch neue Rüstflächen erstellt und geschliffen werden, was bei normalem Geschäftsbetrieb nicht möglich gewesen wäre.

Mitte Woche haben wir uns  der Weiterbildung gewidmet und Milch und Wein in den Fokus gestellt. Folgende Themen wurden geschult:

  • Inhaltsstoffe der Milch
  • Milchsorten und Verarbeitungsmethoden
  • Allergene bzgl. Milch
  • Geschmacksdegustation und Ladenauswahl betreffend Milch
  • ———————
  • Verschiedene Weintraubensorten
  • Weinbegriffe im Verkauswesen
  • Weinauswahl im Laden
  • Preiskalkulation/verschiedene Preissegment in unserem Sortiment
  • Verkaufsgespräche

Die anschliessenden 3 Tage Donnerstag/Freitag/

Samstag nutzten wir, um mit verschiedenen Produzentenbesuchen unser Fachwissen zu erweitern und das dahinter steckende handwerkliche Geschick unserer Produzenten unter die Lupe zu nehmen. In der Käserei von Serdar Hess trafen wir natürlich auf viele bekannte Begriffe und Arbeitsmethoden, trotzdem war der Besuch für uns sehr lehrreich und wir waren ab den genauen Arbeitsabläufen und seiner Gründlichkeit sehr angetan. Den intensiven Tag liess dann ein kleines Grüppchen gemütlich ausklingen mit einem Bier im Bierrevier, ebenfalls ein guter Kunde von uns.

Am Freitag war der für uns intensivste Tag und wir waren viel unterwegs. Durch eine gute Routenplanung waren die Reisesteps allerdings jeweils kurz und wir konnten bei den Betrieben dafür mehr Zeit verbringen.

 

Begonnen hat der Tag bei Marc Wallisser im Birsmattehof und wir waren überwältigt ab der Grösse und Vielfältigkeit des BIO-Unternehmens. Über 40 Mitarbeiter – auch in enger Zusammenarbeit mit dem Flüchtlingsheim – werden in einem arbeitsreichen, integrativen und fachlich hochwertigen Umfeld beschäftigt. Im Fokus waren natürlich auch die verschiedenen Kartoffelsorten, welche wir im Winter im Laden zum Raclette verkaufen. Aber auch die weiteren Gemüsesorten und deren jeweils unterschiedlichen Anbauarten wurden thematisiert, so dass wir für einmal keinen Käse erzählt bekamen – sondern viel KABIS! Im weiteren wurde uns auch das Modewort „Food Waste“ nähergebracht, bzw. dass dies auf dem Birsmattehof schon seit jeher so

praktiziert wird. (König) Sepp, der Stier, und seine Hornkühe kriegen sämtliches Gemüse frisch verabreicht, welches überschüssig produziert wurde.

  

Nach einem kurzen z’Nüni ging es weiter Richtung Ziefen zu Familie Leuenberger, welche uns wöchentlich 2x mit frischen Eiern beliefert. Themen wie das Durchleuchten oder auch die immer wieder in Fokus geratende Hühnerhaltung wurden vor Ort begutachtet. Es ist uns wichtig, dass wir hinter unseren im Laden angebotenen Produkten stehen können! So können wir den Auslauf der Legehühner bezeugen und wurden über die Richtlinien geschult, wonach junge Hühner die ersten Wochen gezielt noch keinen Auslauf erhalten. Auf den ersten Blick war für uns dies unverständlich, es wurden aber alle Fragen fachmännisch und kompetent beantwortet. Ebenfalls beeindruckend ist der hohe Preis, welchen Yves und Sonja hergeben für Ihr Lebenswerk – waren doch nicht mehr als 2 Mal 3 Tage Ferien möglich in den letzten Jahren.

Zum Abschluss gabs dann noch selbstgemachten Speckzopf und es wurde mit einem Glas Schämbbis auf die Zusammenarbeit angestossen.

 

Der nächste Halt war dann bei Annemarie Bader und Ihren Kindern in Lauwil. Als erste Whisky Brennerei der Schweiz ist dieser Betrieb seit 1999 bekannt und wird weitherum geschätzt. So waren schon weltbekannte Whiskyverkoster wie z.B. Michael Jackson – Nein, nicht der  „King of Pop“ – oder auch Jim Murray bei Familie Bader zu Besuch. Mit einer wunderbaren Art zu erzählen und natürlich spannendem Inhalt zog uns Annemarie in den Bann, so dass wir nicht ganz sicher waren ob mit „Angels Share“ Ihr eigener Konsum gemeint war.

Sie erzählte uns natürlich auch noch etwas über den Kirsch, zeigte uns Ihre Kirsibäume sowie einige witzige Anekdoten über Ihre Tiere und die Zähmung der Pferde…

Auch bei Annemarie gab es natürliche eine Degustation – als bei der Rückkehr am Colmibärg dann am frühen Abend noch Däni Nüesch vom Käppelijoch Bier ein Fass anstach, war mir dann schon etwas schlummerig (-> und dann gings noch ans Tattoo bzw. an die Tattoo-Street…).

Am letzten Tag von dieser intensiven Woche (und damit spreche ich nicht nur den fachlichen Teil, sondern vor allem auch den kollegialen Team Spirit an) waren wir noch bei der Bäckerei Gaugler in Augst zu Besuch. Conny und Silvan empfingen uns mit einem reichhaltigen z’Morgebuffet. Es hatte nicht nur von allem mindestens genug und kam direkt von der Backstube, sondern wir standen auch noch mitten in der Backstube drin!

 

Silvan Gaugler führte uns durch alle Produktionsräume und erzählte von der Firmenphilosophie und Zukunftsplänen. Die in den letzten Jahren erweiterte Zusammenarbeit war freudiges Thema von beiden Seiten und man konnte auch über detaillierte Verbesserungen sprechen, so dass die Qualität und das Handling noch mehr gesteigert werden können.  Spassig wurde das Ganze dann bei der Produktion von eigenen 1. August Weggli, bei welchem sich auch die Partner von allen unseren Mitarbeiter/innen engagiert beteiligten. Bevor wir dann zum Minigolf weiterzogen, machte das Ehepaar Gaugler noch bekannt, dass das ganze Frühstücksbuffet, die Produktionsführung, das Backen der Brötli und nicht zuletzt auch der Zeit von den beiden alles offeriert ist. Uns blieb die Sprache weg und wir bedanken uns noch einmal herzlich!

Den Tag und die ganze Woche beendeten wir dann beim gemeinsamen Minigolf gleich um die Ecke von der Bäckerei. Von allen Mitarbeitern waren auch die Partner anwesend, was den Tag auch im Zwischenmenschlichen Bereich noch vielseitiger machte.

Summasummarum war es eine wunderbare Woche, welche uns untereinander und mit den Produzenten noch mehr Zusammengeschweisst hat!

Schön war’s, auf ein nächstes Mal…